Luna in Cork, Irland

Ich empfehle es jedem ein Auslandsjahr in Irland zu machen!

Hallo!

 

Ich bin Luna, 16 Jahre alt und seit ungefähr drei Monaten in Irland.

 

Mein Auslandsjahr begann für mich am 5. Januar 2024. Ich bin von Frankfurt nach Dublin geflogen und
danach mit dem Bus circa 3 Stunden nach Cork gefahren, wo mich dann meine Gastfamilie abgeholt hat.
In den ersten Tagen habe ich meine Stadt Cobh kennengelernt, wir haben meine Schuluniform geholt
(welche übrigens die irische Organisation bezahlt) und sind schon einmal zur Schule gefahren, um sie uns
von außen anzuschauen.

 

Mit meiner Gastfamilie hatte ich riesiges Glück. Sie besteht aus einem älteren Ehepaar, welche drei Töchter
haben aber alle schon ausgezogen sind, sowie einer spanischen Gastschwester. Meine Gasteltern sind
noch sehr aktiv und haben uns in den drei Monaten unter anderem schon zu den Cliffs of Moher, Mizenhead,
Waterford oder den Mitchelstown Caves mitgenommen.

 

Die ersten paar Tage in der neuen Schule fühlt sich natürlich alles etwas fremd an, weil man sich noch nicht
perfekt orientieren kann und auch noch nicht wirklich Kontakte hat. Aber nach den ersten paar Wochen fühlt
man sich dann schon so wohl, dass man ein bisschen drüber schmunzeln muss, wie man sich damals
gefühlt hat.

 

Die irische Schule, vor allem das Transition Year, ist verglichen zum Deutschen Gymnasium sehr
leicht, man braucht sich also keine Gedanken darüber zu machen. Ich persönlich finde es gut, dass das
Niveau hier etwas niedriger ist, sodass man sich mehr auf das Verstehen vom Englischen fokussieren
kann.

 

Im Transition Year unternehmen wir ganz viele Ausflüge und es werden viele Veranstaltungen
angeboten, welche ich unbedingt empfehle auszuprobieren, wenn man sich dafür interessiert. Es wird Wert
auf die Persönlichkeitsentwicklung gelegt, zum Beispiel durch Workshops an der Schule, aber es wird auch
auf den Weg nach der Schule geachtet, wie zum Beispiel durch freiwillige, einwöchige Workshops in
biomedizinischen Unternehmen, dem lokalen Krankenhaus oder den Universitäten in Cork.

 

Die Schulnoten setzen sich aus Assignments und Tests zusammen. Mündliche Noten gibt es bei mir an der Schule nicht. Die Lehrer sind hier sehr viel vertrauter mit den Schülern - es ist überhaupt nicht so formell, wie in Deutschland.

 

Freunde findet man sehr schnell, weil es viele Iren interessiert woher man kommt und was man in Irland so
macht. Ich habe auch mit dem Sport Camogie begonnen, die weibliche Form von dem Nationalsport
Hurling. Auch hier findet man schnell Anschluss, da die Trainer sehr auf ein zusammenhaltendes Team
achten und probieren, einen bestmöglich einzubinden. In den Osterferien werden meine Freunde und ich auf den höchsten Berg in Irland wandern.

Die Organistation hiervon war leicht, es ist nur wichtig bei solchen Trips alles mit den Hostels oder Tourführern
telefonisch im Voraus abzuklären, wenn man noch unter 18 ist. Allerdings habe ich bemerkt, dass das alle
Iren nicht so eng sehen und solange man alles abklärt und eine schriftliche Erlaubnis der leiblichen Eltern
vorhanden ist, man keine Probleme haben sollte. Die Kommunikation zu der Irischen Organistaion, die dem
Ausflug zustimmen muss, war auch hier sehr leicht.

 

Mit meinen Freunden mache ich auch sonst viele Ausflüge. Wir waren unter anderem schon in Limerick,
Youghal, Dungarvan oder Watergrasshill. An Wochenenden gehen wir immer mal wieder nach Cork, einer
tollen Stadt, die man in Deutschland gut mit Mainz vergleichen kann. Cork ist übersichtlich und man findet
sich schnell zurecht, es gibt viele Shopping- und Essensmöglichkeiten aber auch einen wunderschönen
Park.

 

Ich persönlich finde es etwas schwieriger alleine in Irland zu reisen, da das öffentliche Verkehrsnetz nicht so
gut ausgebaut ist wie in Deutschland. Generell ist hier alles einfach kleiner, Cork, die zweitgrösste Stadt im
ganzen Land hat beispielsweise nur einen Bahnhof mit fünf Gleisen. Daher ist es besonders schwierig in die
Natur zu kommen, da man mit Bus und Bahn eben nur in die Städte kommt. Dafür sind die
Reisemöglichkeiten günstig, es hat zum Beispiel nur fünf Euro gekostet mit der Bahn von Cork nach
Limerick zu fahren.

 

Was auch direkt auffällt, ist die Freundlichkeit. Man wird an der Kasse immer vorgelassen, wenn man weniger
Gegenstände als die Person vor einem hat, es wird sich übermäßig viel entschuldigt, man wird ganz viel
eingeladen und es wird einem angeboten zu bezahlen. Es ist sehr wichtig, dass man diese Freundlichkeit
erwidert und nicht ausnutzt.

 

Ich fühle mich hier unheimlich wohl und kann nur hoffen, dass die anderen zwei Monate nicht so schnell wie
die ersten drei vorübergehen. Ich weiß, dass es schwierig sein kann, sich für eine längere Zeit von Familie,
Freunden und seinem vertrauten Umfeld zu trennen, aber es ist wichtig, dass man eben genau dies macht.
Man hat in einem anderen Land einfach eine ganz andere Perspektive, man lernt es Dinge wertzuschätzen,
die man sonst für selbstverständlich hinnimmt, aber man lernt auch sehr viel über sich selbst. Ich empfehle
es auf jeden Fall jedem ein Auslandsjahr zu machen. Vor allem in Irland!

 

Luna :)